Russischer Sommer Irene Fritsch REZENSION


 Tödlicher Sommer?

Russland, einstiges Zarenreich und uralte Kulturnation. Sollte man nicht außer Acht lassen, auch wenn momentan die Schlagzeilen diesbezüglich negativ sind. Zeiten jedoch bringen gewiss (positiven) Wandel. 

Die Oktoberrevolution veranlasste viele Russen, ihr Land zu verlassen und sich ein neues Leben in der Fremde aufzubauen. So auch in Berlin. Es bildet sich eine veritable, russische Gemeinde. 

Manche freuen sich, sich in Berlin wiederzutreffen. Andere, deren Wege sich kreuzen, könnten äußerst gefährlich sein. 

Der Adlige Sergej Popow kann sehr gut Dokumente fälschen, was ihm seinen Lebensunterhalt sichert. Fürst Nikolai Smirnow (Wer jetzt an Wodka denkt, bekommt eine Kopfnuss! Da, du, in der vorletzten Reihe, Witzbold!) trifft ihn wieder, obwohl sie nie Freunde waren. 

In dieses Knäuel ist ebenso Gräfin Hohenstein verwickelt, die einen klandestinen, illegalen Salon für Glücksspiel betreibt. 

Der Petersburger Sergej ist ehemaliger Häftling eines zaristischen Straflagers und auch von den Bolschewisten ungeliebt. Er hat eine uneheliche Tochter namens Paula. Er profitiert monetär ebenso von jenem verbotenen Kasino. 

Aber jemand startet Attacken gegen ihn und er gerät sogar unter den dringenden Verdacht des Mordes. Paula jedoch legt sich ins Zeug, um ihren Vater zu entlasten ...

Von Anfang an wird man regelrecht in die Geschichte hineingesogen. Das Buch ist exzellent recheriert. Die Kongruenz ist gegeben und Spannung ebenso, die immerzu lauert und dir in den Nacken fasst, dass es dich auf angenehme Weise schaudert. 

Lokalkolorit und der damalige Zeitgeist atmen frisch von jeder Seite, was dem Buch immense Authentizität verleiht. 

Ebenso überzeugen die Protagonisten durch ihren Facettenreichtum und ich mag sie. Die Schattenwelt ist ebenso gut geschildert. 

Nebenbei lernt man noch viel spielerisch über Historie. Danke, Irene Fritsch!!!


Überall im Buchhandel erhältlich! 

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