ROBIN BAND Ein sehr talentierter und kreativer Autor

 Robin Band ist ein äußerst freundlicher Autor, 1998 geboren. Ich freue mich, daß ich ihn interviewen durfte und nun hier seine äußerst interessanten Antworten zu lesen sind. 

Wer hätte gedacht, daß er finnische Wurzeln hat und diese kompliziert anmutende Sprache tatsächlich beherrscht? Alle Achtung! Dann kann er ja die Kalevala im Original lesen! Klasse! 

1. Dürfen deine Leser erfahren, wo du geboren und aufgewachsen bist?

Ich bin in Offenbach geboren und in der Nähe, in Mühlheim, aufgewachsen. Doch mein Herz lebt schon immer in Finnland, wo ich auch meine Wurzeln habe.

2. Hast du die Schule gemocht?

Die Schule war tatsächlich nie schlimm für mich. Man hat seine Gruppe an Freunden (die sich nach der Schule in alle Himmelsrichtungen verstreuten), die man täglich sieht. Vor allem die wissenschaftlichen/mathematischen Fächer hatten es mir angetan. Die Interpretationen im Deutschunterricht im Vergleich so gar nicht.

3. Studierst du oder hast es vor? Was sind deine beruflichen Pläne? Profiautor?

Ich studierte Informatik für drei Monate, doch das war nichts für mich – das Fach ist zu trocken. Dann begann und schloss ich eine Ausbildung als „Medienkaufmann Digital und Print“ (ehem. Verlagskaufmann) ab. Nun, im Anschluss, versuche ich es erneut mit einem Studium der Skandinavistik.

In der Verlagsbranche zu arbeiten wäre schön und Profiautor zu sein wäre ein absoluter Traum. Ob mein Glück und mein Können dazu reicht?

4. Wie hast du die Literatur entdeckt bzw. wie wurdest du an sie herangeführt?

Hm. Die Literatur entdeckt habe ich irgendwann in sehr jungen Jahren. Meine Mutter las mir immer abends vor (meist auf Finnisch) und so brachte ich mir das Lesen durch Mitlesen im Alter von 4 Jahren bei.

5. Was war dein erstes Lieblingsbuch? Und welches ist dein aktuelles?

Mein erstes Lieblingsbuch war eines von vielen Wimmelbildbüchern. Ich habe immer eigene kleine Geschichten für verschiedene Figuren aus der Menge erfunden. Das erste „richtige“ Lieblingsbuch war „Der Kleine Maulwurf und die Bären“.

Mein aktuelles Lieblingsbuch hält den Platz schon lange. „Friedhof der Kuscheltiere“ von Stephen King übt einfach eine grausame Faszination auf mich aus, die mich mitreißt. Ansonsten gefallen mir sehr viele Fantasyromane, wie auch das neue „Sieben Schwarze Klingen“ von Sam Sykes.

6. Was brachte dich zum Schreiben? Und woher beziehst du deine Inspiration?

Kleine Geschichten habe ich, wie in Frage 5 beantwortet, schon früh erzählt. Doch zum Schreiben brachte mich ein damaliger Grundschulfreund, der mich im Alter von 8 Jahren in die Mühlheimer Kinderschreibwerkstatt „Tintenfleck“ einlud. Diese Schreibwerkstatt und deren leider schwindende Anzahl an Mitgliedern begleitete mich über 12 Jahre meines Lebens.

Meine Inspiration ziehe ich aus verschiedenen Dingen. So helfen schon Gedankenspiele beim Starren in die Ferne oder Eindrücke aus Videospielen. Es ist manchmal einfach so da.

7. Wie gehst du mit negativen Rezensionen um? Vor allem, falls man dich persönlich, womöglich beleidigend angreifen sollte?

Zum Glück wurde ich bislang weitestgehend mit negativen Rezensionen verschont, aber besonders erfreuen tut es mich dennoch nicht. Wenn man irgendwo sein Herzblut hineinsteckt und dann hört: „dein Buch ist eine schlechte Kopie von Eragon“, fragt man sich schon für einen Moment, was diese Person dazu bewegt hat. Aber wenn man wiederum positive Rezensionen liest oder in gespannte Gesichter bei einer Lesung blickt, ist das Glücksgefühl viel stärker, als die Negativität je sein könnte.

8. Wie sehr bist du deinen Protagonisten verbunden? Träumst du schon einmal von ihnen?

Mit meinen Protagonisten bin ich mal mehr, mal weniger verbunden. Mike aus „Das Vermächtnis der Dämonen“ ist ein wenig mein junges Ich, als ich das Buch begann. Azaroth aus „Der Untergang der Dämonen“ ist mein absoluter Favorit und manche Entscheidungen in der Geschichte fielen mir deshalb sehr schwer. Ich möchte am liebsten noch mehr über ihn schreiben – es ist, als ob er noch immer in mir sitzt. Vielleicht gibt es deshalb Parallelen zwischen Azaroth von Rael, dem Protagonisten aus meinem neuen Werk. Träumen tue ich von ihnen nicht nachts, sondern nur in Tagträumen beim Starren in die Ferne…

9. Wie lange brauchst du um ein Buch zu schreiben? Und wieviele Fassungen gibt es?

Das Schreiben meines ersten Buches dauerte knapp 8 Jahre, da ich auch an kleineren Projekten für die Schreibwerkstatt arbeitete und nicht wusste, was mit dem fertigen Roman geschehen soll.

Seitdem vergeht ziemlich genau ein Jahr zwischen meinen Veröffentlichungen, aber Schreiben und Nachbearbeiten tue ich etwas 1,5 Jahre. Ich arbeite immer zeitgleich an zwei Projekten.

Fassungen gibt es etwa 3. Die Rohfassung und die korrigierte Version und dann noch die Version, in die ich meine Anhänge einarbeite und nochmals auf Stimmigkeit mit der Geschichte überprüfe.

10. Warum diese ( s ) Genre ( s ), in denen du unterwegs bist und keine anderen? Kannst du dir vorstellen auch einen Thriller zu schreiben?

Fantasy ist so breit gefächert und egal wie absurd eine Handlung ist, in einer Fantasywelt macht sie dennoch Sinn. Es ist diese vollkommene Freiheit abseits von historischer Korrektheit oder den Gesetzen der Physik, die mir gefällt. Außerdem macht es Spaß, übermenschlich starke Charaktere kämpfen zu lassen. 

Dazu kommt in meinen Geschichten meist noch ein Hauch düsteres, was sich besonders in meinen Kurzgeschichten zeigt. Das Mysteriöse und die Gefahr des Übernatürlichen sind Teil meiner Fantasy. Horrorgeschichten kommen vielleicht in der Zukunft.

Einen Thriller zu schreiben? Prinzipiell möglich, aber zurzeit habe ich keine passende Idee und ich weiß auch nicht, ob ich genug Spannung aufrechterhalten kann für einen ganzen Roman. Dafür baue ich zu gerne ein paar witzige Sequenzen ein.

11. Wie wichtig ist für dich das Setting?

Obwohl das Setting gerade für Fantasywelten sehr wichtig ist, lege ich mich nicht im Voraus fest. So entsteht das Setting beim Schreiben und die Welt baut sich um die Handlung auf. Oft genug kommt es vor, dass ich etliche Seiten zurückmuss, um Logikfehler im Setting zu korrigieren, die mit der vorangeschrittenen Handlung nun keinen Sinn mehr ergeben.

12. Schreibst du einfach drauf los oder machst du erst Notizen, Entwürfe? 

Wie schon in der vorherigen Frage angedeutet, baut sich meine Geschichte beim Schreiben. Dennoch sind Notizen wichtig. Eine Geschichte beginnt mit dem Drauflosschreiben, doch dann mache ich mir nach und nach kleine, stichpunktartige Notizen zur geplanten Handlung und den Charakteren.

13. Leidest du schon mal unter Schreibblockaden? Falls ja, was tust du dagegen?

Ich kann mich an keine richtige Schreibblockade erinnern. Aber prinzipiell schreibe ich nur, wenn mir danach ist und ich inspiriert bin. Oder wenn meine Ideen endlich zu Blatt fließen müssen. So habe ich pro Woche mal mehr oder weniger Sitzungen, die auch ganz unterschiedlich lang sind. Auch wenn es bereits spät nachts ist. Wenn ich mich zum Schreiben zwinge, bin ich selbst mit dem Ergebnis unzufrieden und lösche es ohnehin wieder. Vielleicht ist es ja auch eine Technik, um eine Schreibblockade zu verhindern.

14. Könntest du dir vorstellen, daß deine Bücher verfilmt würden? Wenn ja, mit wem im Idealfall?

Oh ja, könnte ich. Das habe ich mir tatsächlich schon ausgemalt, wie meine Dämonen-Trilogie verfilmt wird und so Azaroth auf der Leinwand zum Leben erwacht. Am liebsten würde ich ihn ja selbst spielen, aber das lasse ich dann doch lieber bleiben. Ein Orlando Bloom würde die Rolle bestimmt viel besser verkörpern, schätze ich.

15. Wirkt sich Corona negativ auf dich aus?

Zeit zum Schreiben findet sich nun wesentlich mehr, aber ein Teil der Inspiration durch äußere Einflüsse fällt weg. Das gleicht sich in der letztendlichen Zeit, die ich mit dem Schreiben verbringe, aus, sodass mein Schreibfluss und meine Fortschritte sich nicht geändert haben.

16. An welchem Projekt arbeitest du zur Zeit und magst du etwas darüber verraten?

Zurzeit bin ich am Fertigstellen eines Werkes, in dem es um einen Inselstaat in einer Fantasywelt geht. Menschen können sich mit den Kräften der Welt, den Elementaren, verstärken. Doch diese Art der Verstärkung wird von den „normalen“ Menschen nicht gerne gesehen, sodass die „Besessenen“ (so werden die Verstärkten von den Menschen genannt) alles daransetzen, sich friedlich in die Gesellschaft einzugliedern. Rael, der Stärkste unter den Besessenen, rekrutiert die anfangs zurückhaltende Jotaka, um gemeinsam mit ihr die Menschen davon zu überzeugen, dass die „Besessenen“ keine Monster sind. Leider funktioniert dies dann doch nicht, ohne dass Blut fließen muss. Raels impulsive und aufbrausende Art sind hierbei nicht hilfreich. Wenn Jotaka doch nur herausfände, was ihn vor etlichen Jahren innerlich zerbrochen hat…

17. Welche Literaturgenres magst du überhaupt nicht? 

Ich lese gerne und sehr diverse Genres. Doch so viele Genres ich auch mag, ich kann mich nicht mit erotischen Romanen oder Autobiografien anfreunden. Es fehlt mir persönlich die Spannung und auch die Handlung ist meist oberflächlich. Ratgeber/Sachbücher wiederum lese ich nur, wenn mir das Thema sehr gefällt.

18. P. S. : Hast du Haustiere?

Eine sehr literarische Frage.

Ja, habe ich! Ein Gelbbrustara mit dem Namen „Baba“ war bereits das Familienhaustier, bevor es mich gab. Zum Glück werden diese schönen Tiere alt, sodass wir auch noch lange was von unserem Ara haben :D


Willst du mehr wissen?

www.robin-band.de

In der Offenbach Post war sowohl online und in der Zeitung über sein literarisches Wirken zu lesen!

Bisher veröffentlichte Werke:

Die Trilogie:

Der Untergang der Dämonen

Das Vermächtnis der Dämonen

Das Chaos der Dämonen

sowie die Short Story - Sammlung:

Gebrochene Welt


Wir werden noch Großes von ihm erwarten können. Soviel ist sicher!

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